"Can you hear me?"
Hallo NSA, hallo GCHQ. Hier spricht Berlin.
Antennen auf der Akademie der Künste in Berlin
Auf den Frequenzen, die NSA und GCHQ überwachen, können eigene Mitteilungen an die Geheimdienste gesendet werden. Ein unabhängiges Mesh-Netzwerk im Berliner Regierungsviertel erobert den virtuellen Kommunikationsraum zurück. An Stelle der geheimen Abhörung öffnet sich ein kollektiver Gesprächsraum, in dem alle gleichberechtigt sind.
Antennen auf der Schweizer Botschaft in Berlin, mit Blick auf das Bundeskanzleramt
Zwischen der US-Botschaft und der Britischen Botschaft hatten Christoph Wachter und Mathias Jud das Kunstprojekt "Can you hear me?" aufgebaut. Dieser Ort wurde vor einem Jahr durch die Enthüllungen von Edward Snowden zum politischen Brennpunkt. Die Briten und die US-Amerikaner haben hier die Berliner Regierung und die Bevölkerung ausspioniert.
Partizipation am offenen Netzwerk
Doch die öffentlichen Proteste blieben folgenlos. Stattdessen machte sich eine Beklemmung breit. Ausgerechnet die digitalen Ausdrucksmedien, die noch zu Beginn der ägyptischen, tunesischen oder türkischen Rebellionen als verheissungsvolle Werkzeuge galten, verkehrten sich ins Gegenteil. Der digitale Raum, der eine demokratische Auseinandersetzung ermöglichen sollte, wird grundlegend manipuliert. Damit sind auch kulturelle, politische und kommunikative Strukturen erschüttert und führen zu einer Erfahrung, die auch Menschen unter autoritären und restriktiven Regimen machen: eine zermürbende Abhängigkeit und Sprachlosigkeit entsteht.
Antennenturm auf der Akademie der Künste in Berlin
Ausgestellt in: Schweizerische Botschaft Berlin; Akademie der Künste Berlin
Unterstützt durch: Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia
Ausgezeichnet von: Goldene Nica - Prix Ars Electronica, Linz, Österreich
Can you hear me?